Die Story zum Bild
Labbis lieben Wasser und Apportieren. Momo und ich fuhren also so oft es ging ans Wasser und der Leuchtturm, ein Wasserspielzeug für Hunde, war immer im Gepäck.
Schon auf der Fahrt war Momo aufgeregt. Sie fiepte und zappelte. Auf dem Parkplatz konnte sie es kaum noch aushalten. „Die freut sich schon“ dachte ich.
Endlich am Wasser angekommen genoss Momo aber nicht sofort das kühle Nass, sondern stand auffordernd vor mir: „Werfe den Leuchtturm!“ Ich war brav und schleuderte das Ding in den See. Für Momo gab es kein Halten mehr: Es platschte und spritze. Sie stürmte los und jachterte hinter dem Leuchtturm her. Von Abwarten und auf Signale achten war keine Spur. ANDERS als im Alltag. Eigentlich war sie die Ruhe und Gelassenheit in Person.
Momo sprang also los, schwamm zum Leuchtturm, nahm ihn auf, schwamm zum Ufer zurück, auf mich zu, AN MIR VORBEI, begann GRAS ZU RUPFEN und sich AUF und NEBEN dem Spielzeug zu WÄLZEN. Und das ganze 3000 Mal. Aber warum? ▶ Weil ICH den Leuchtturm 3000 Mal weggeworfen habe. ▶ Weil sie KEINEN Spaß hatte. ▶ Weil sie Frust hatte und weil ich sie nicht verstanden habe. Heute weiß ich: Momos Aufregung, die mangelnde Selbstbeherrschung, das Gras rupfen und das Wälzen waren Hinweise und klare Kommunikation: Sie fand es zum Kotzen. Was hätte sie sich gewünscht? ▶ Verständnis: Ganz eindeutig wollte sie, dass ich sie ENDLICH verstehe und mein Verhalten ändere. ▶ Selbstverwirklichung, Anerkennung und Wertschätzung, statt Pillepalle: Sie hätte sich Herausforderungen gewünscht, die ihren Fähigkeiten und Talenten entsprechen und an denen sie hätte wachsen können. Stöckchen-/Ballspiel ist was für Dummies und Junkies. ▶ Sie hätte sich Sinnhaftigkeit gewünscht: „Wozu machen wir das?“
Leider ist es zu spät. Momo verließ uns viel zu früh und es bricht mir das Herz, dass ich so lange gebraucht habe DAS zu verstehen. Ich bin ihr unendlich dankbar, dass sie nie aufgegeben hat mir ihre Welt zu erklären! ❤🖤❤
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